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"Project 150": Abschluss des Trainings

18. Mai 2016

Hamburg, 18. Mai 2016 – Mit einem Abschlussworkshop endete heute das dreimonatige Training von sechs vietnamesischen Wissenschaftlern, die bei Bioglobe für das sogenannte „Project 150“ geschult worden sind. In dem 2015 gestarteten Vorhaben will die Regierung von Vietnam die genetische Identifizierung hunderttausender Opfer des Vietnamkriegs vornehmen; das Hamburger Labor Bioglobe hatte dazu das Konzept entwickelt und den erforderlichen Technologietransfer koordiniert.

„Mit dem Abschluss der Schulung sind die vietnamesischen Trainees nun in der Lage, selbstständig mit den Analyse-Geräten zu arbeiten und Abläufe in Vietnam entsprechend anzupassen“, resümiert Prof. Dr. Wolfgang Höppner, Gründer von Bioglobe, die Schulung. „Damit ist die Grundlage für die umfassende Identifizierung der Kriegsopfer vor Ort gelegt.“ Die Wissenschaftler waren in Hamburg, Hilden und Sarajewo intensiv in Methoden der forensischen DNA-Analytik geschult worden; zusätzlich wurden auch die Automatisierung von Arbeitsprozessen und die software-unterstützte Auswertung von Genprofilen trainiert. „Dieses Training war besonders wichtig, weil das DNA-Material durch das subtropische Klima zum Teil stark beschädigt ist“, erläutert Höppner. „Es kann nur mit Spezialverfahren analysiert werden.“ Ein Teil der Schulung fand bei der International Commission on Missing Persons (ICMP) in Bosnien-Herzegowina statt; dort konnten die Trainees unter Anleitung erfahrener Wissenschaftler mit dem optimierten Protokoll zur Gewinnung von DNA aus Knochen und Zähnen arbeiten. Das Protokoll war bereits für die Identifizierung der Opfer des Balkankrieges entwickelt und erfolgreich eingesetzt worden.

Wie geht es weiter mit dem „Project 150“? Während das Training in Hamburg stattfand, ist auch der Technologietransfer nach Vietnam vorangeschritten. Nach letzten Informationen aus Hanoi ist eines der neuen Laborgebäude für „Project 150“ bereits fertiggestellt; aktuell wird die Reinraumtechnologie installiert. Der Betrieb der Identifizierungsarbeit vor Ort kann daher voraussichtlich im September bzw. Oktober aufgenommen werden.


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